Vier bildungspolitische Kernforderungen an die neue Regierungskoalition

Konzentration auf die Kernaufgabe Unterricht, keine Zwangsmaßnahmen, mehr Wertschätzung, mehr Unterstützung!

Die Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände (abl), Ulrich Babl (brlv), Michael Schwägerl (bpv), Martin Goppel (KEG) und Pankraz Männlein (VLB), richten vier gemeinsame bildungspolitische Kernforderungen an die künftige Bayerische Staatsregierung, um die hohe Bildungsqualität an den bayerischen Schulen zu sichern bzw. auszubauen und die Attraktivität des Lehrberufs zu steigern:

1. Konzentration auf die Kernaufgabe Unterricht sicherstellen.
Keine zusätzlichen Aufgaben ohne Entlastungsmaßnahmen und grundsätzlichen Bürokratieabbau.

2. Keine Zwangsmaßnahmen bei Arbeitszeit, Teilzeitregelungen oder Beurlaubung.
Freiwilliges Aufstocken der Arbeitszeit ermöglichen durch:

3. Mehr Unterstützungskräfte an den Schulen aller Schularten.
Um die vielfältigen Herausforderungen und Aufgaben wie Digitalisierung, Demokratiebildung, Gewalt- und Suchtprävention oder die Beschulung geflüchteter Kinder und Jugendlicher bestmöglich zu bewältigen, werden zusätzliche Sozialpädagogen, Schulassistenten, IT-Fachkräfte und Verwaltungskräfte benötigt.

4. Mehr Wertschätzung für alle Lehrkräfte.
Die zugesagten besseren Beförderungsmöglichkeiten und eine höhere Besoldung der Schulleitungen sind ein wichtiges Zeichen der Anerkennung und steigern die Attraktivität des Lehrberufs in Bayern.

Dazu abl-Präsident Ulrich Babl: „Die neue bayerische Regierung ist aufgefordert, die Bildung zur Top-Priorität ihrer Koalitionsverhandlungen und der kommenden Legislaturperiode zu machen. Es ist an der Zeit unseren Lehrkräften, die an allen Schularten täglich Großartiges leisten, die bisher lediglich angekündigte Unterstützung und Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie brauchen und verdienen. Unsere bildungspolitischen Kernforderungen tragen dem Rechnung, bedingen einander und sind untrennbar miteinander verknüpft. Es darf nicht sein, dass die vielen zusätzlichen Belastungen unsere Lehrerinnen und Lehrer von ihrer Kernaufgabe, dem Unterrichten und der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler, abhalten. Wir fordern mehr Wertschätzung für alle Lehrerinnen und Lehrer, nicht nur durch warme Worte, sondern gerade auch durch bessere Aufstiegschancen und eine aufgabenadäquate Besoldung der Schulleitungen, die komplexe Führungsverantwortung übernehmen. Bei Arbeitszeit-, Teilzeit- und Beurlaubungsregelungen warnen wir vor Zwangsmaßnahmen und appellieren an die Förderung der Freiwilligkeit unserer Lehrerinnen und Lehrer. ‚Zwang ist ein bitteres Kraut‘, heißt es, daher ist ein ‚Wollen‘ notwendig, sonst verliert der Lehrerberuf an Attraktivität. Angesichts des zunehmenden Personalmangels an allen Schularten in Bayern ist das keine Option. Die neue Regierungskoalition muss jetzt handeln!“