Expertenkommission stellt Gutachten vor: „Lehrkräftebildung für das 21. Jahrhundert: Attraktivität und Qualität durch Professionsbezug und Wissenschaftsorientierung“
„Bayern macht gute Schule und die Bayerische Staatsregierung schickt sich an, auch weiterhin auf diesem Erfolgspfad zu bleiben, indem sie sich frühzeitig auch für eine zukünftig zeitgemäße Lehrkräftebildung und damit einer zeitgemäßen Schule verpflichtet fühlt“, so der amtierende abl-Präsident Pankraz Männlein bei der heutigen Vorstellung des Gutachtens der Expertenkommission zur Lehrkräftebildung in Bayern.
Für die Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Lehrerverbände (abl), deren Vorsitzende auf Berufung durch den Ministerrat in der Expertenkommission mitwirkten, war es wichtig, die Sichtweise der Praxis in die Beratungen einzubringen, um damit dem Gutachten neben einer Wissenschaftsorientierung auch eine Praxisfundierung zu geben.
So galt es u. a. die unterschiedlichen Anforderungen der Schularten an die Lehrkräftebildung offen zu legen und mit spezifischen Konzepten darauf zu reagieren. In vergleichbarer Weise wurde der von den Studierenden immer wieder geforderte stärkere Professionsbezug im Gutachten angelegt, was auch aus der Perspektive der Schulpraxis unterstützt wird.
Große Übereinstimmung herrschte in der Expertenkommission darüber, dass Praxisphasen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Professionalität in der Lehrkräftebildung leisten, wenn sie theoriegeleitet sind und von qualifiziertem Personal begleitet werden. Hervorzuheben ist auch das Prinzip eines inklusiven Umgangs mit Heterogenität, das zukünftig über den Erwerb von Kompetenzen zu Diagnostik, Adaptivität, individueller und gemeinsamer Förderung stärkere Berücksichtigung finden soll.
Den Vorschlag der Kommission, die Regelstudienzeit für alle Lehramtsstudiengänge einheitlich auf zehn Semester (300 ECTS) zu erhöhen, unterstützt die abl. Er stellt ein wichtiges Signal dar, dass der Lehrkräftebildung an Hochschulen künftig ein höherer Stellenwert beigemessen wird. Zudem trägt er dem Umstand Rechnung, dass die Anforderungen an Lehrkräfte in den vergangenen Jahren deutlich komplexer geworden sind und umfassende professionelle Kompetenzen erforderlich machen. Positiv hervorzuheben ist auch die angestrebte stärkere Verzahnung der drei Phasen der Lehrkräftebildung, die zu einem kontinuierlichen Kompetenzzuwachs beiträgt.
„Mit der Umsetzung der Empfehlungen des Gutachtens kann ein bedeutender Schritt nach vorne getan werden. Die Lehrkräftebildung in Bayern wird professionsbezogener und damit besser den Herausforderungen an die Schule der Zukunft und gleichzeitig den Erwartungen der jungen Menschen gerecht, also den Schülerinnen und Schülern wie auch den angehenden Lehramtsstudierenden“, so unisono die Vorsitzenden der abl-Mitgliedsverbände, Pankraz Männlein, Ulrich Babl, Martin Goppel und Michael Schwägerl.
Abschließend fordert die abl eine baldige Umsetzung des Gutachtens in hochschulische Realität.
Das vollständige Gutachten ist über nachfolgenden Link verfügbar: Ergänzendes Pressematerial | Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Pressekontakt: Dr. Jörg Neubauer | E-Mail: neubauer@vlb-bayern.de | Mobil: 0176 24337799
In der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände arbeiten seit über 40 Jahren der brlv, der bpv, die KEG und der VLB erfolgreich zusammen und setzen sich für über 150.000 bayerische Lehrkräfte ein, die insgesamt rund 1,7 Mio. Schülerinnen und Schüler des in 22 Schularten differenzierten bayerischen Bildungssystems unterrichten.