Bayerische Lehrerverbände: Die Ferien kommen, Corona-Herbst und Personalmangel auch

Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände (abl) wagt einen Blick nach vorn. Die zentralen Forderungen für den Herbst lauten: Die Schulen brauchen dringend Lehrkräfte, auch zur Beschulung der ukrainischen Geflüchteten. Und sie benötigen einen „Instrumentenkasten“ zur flexiblen und schnellen Reaktion auf das Corona-Geschehen vor Ort. Oberstes Ziel ist und bleibt der Präsenzunterricht bei größtmöglichem Gesundheitsschutz für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft.

Die Vorsitzenden der in der abl organisierten Verbände Walburga Krefting (KEG), Jürgen Böhm (brlv) und Pankraz Männlein (VLB) und Michael Schwägerl (bpv) blicken mit Sorge auf den Herbst. Überlegungen, die Quarantäne bei symptomloser Corona-Erkrankung komplett abzuschaffen, halten sie für widersinnig, sie zerstören die Hoffnung auf einen sicheren Präsenzunterricht. Die Vorsitzenden fordern zudem einen „Instrumentenkasten“ zur Reaktion auf das Corona-Geschehen vor Ort: „Ziel muss sein, dass nach den Sommerferien regulärer, sicherer Präsenzunterricht an den Schulen stattfinden kann. Und dafür brauchen wir einen Instrumentenkasten, um bei Bedarf auf das Infektionsgeschehen reagieren zu können. Dazu gehören praktikable Rechtsgrundlagen für Maskenpflicht und eine sinnvolle Teststrategie genauso wie die schnelle Verfügbarkeit von Selbsttests und die Bevorratung von Masken. Mit der regelmäßigen Ausgabe von Tests an die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte wird sichergestellt, dass jeder sich schon vor dem Betreten der Schule testen und so Ansteckungen vermeiden kann. Und es sollte selbstverständlich sein, dass man nur getestet aus den Ferien in die Schule zurückkehrt.“

Die zweite große Herausforderung im Herbst wird die Beschulung der aus der Ukraine geflüchteten Kinder und Jugendlichen. Dazu abl-Präsident Michael Schwägerl: „1620 Stellen für die Brückenklassen sind richtig gedacht. Offen ist aber, ob sie mit qualifiziertem Personal besetzt werden können. Der Markt an pädagogischen Fachkräften jeglicher Art ist ‚leergefegt‘! Dabei wäre eine weitere Flexibilisierung des Konzepts der Brückenklassen, zum Beispiel zur Bildung kleinerer, altersgerechter Lerngruppen, mehr als wünschenswert.“

Der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände (abl) gehören der Bayerische Philologenverband (bpv), der Bayerische Realschullehrerverband (brlv), die Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern (KEG) und der Verband der Lehrkräfte an beruflichen Schulen in Bayern (VLB) an. Die in der abl zusammengeschlossenen Verbände vertreten die Interessen von rund 60.000 Lehrkräften.

Pressekontakt: Ulrike Schneider | E-Mail: presse@bpv.de | Mobil: 0172 8483399

In der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände arbeiten seit über 40 Jahren der brlv, der bpv, die KEG und der VLB erfolgreich zusammen und setzen sich für über 150.000 bayerische Lehrkräfte ein, die insgesamt rund 1,7 Mio. Schülerinnen und Schüler des in 22 Schularten differenzierten bayerischen Bildungssystems unterrichten.

Pressemitteilung Nr. 06 27.07.2022