Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände (abl), bestehend aus dem Bayerischen Realschullehrerverband (brlv), der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG), dem Verband der Lehrer an Beruflichen Schulen (VLB) sowie dem Bayerischen Philologenverband (bpv), warnt nach der heutigen Kabinettssitzung und den Beschlüssen zur Lockerung der Maßnahmen: Der Präsenzunterricht ist durch den Wegfall der Maskenpflicht an den Schulen akut in Gefahr!
Die Situation an den Schulen ist unverändert: Klassenzimmer ohne Mindestabstand, nicht in allen Räumen Luftfilter und ein nie dagewesenes Infektionsgeschehen in der Gesellschaft. Die Liste der erkrankten Schülerinnen und Schüler ist lang, Lehrkräfte fallen wegen und durch Corona aus, die Personaldecke für Vertretungen ist dünn und die Zeiten, in denen eine Klasse komplett anwesend war, liegen Wochen zurück. Nach der zweijährigen Pandemie-Erfahrung an den Schulen drängt sich den vier abl-Vorsitzenden Michael Schwägerl (bpv), Jürgen Böhm (brlv), Walburga Krefting (KEG) und Pankraz Männlein (VLB) eine Frage auf: Sind nicht aktuell sogar die Masken im Vergleich zum Testen das wichtigere Instrument zur Eindämmung von Corona im schulischen Bereich?
Daher zeigt sich die abl besorgt über den Wegfall der Maskenpflicht an den Schulen ab 4. April. Die abl-Vorsitzenden betonen: „Alle Beteiligten wünschen sich eine Schule ohne Masken, das steht außer Frage. Aber ein noch höheres Infektionsgeschehen mit Krankheitsausfällen und Quarantänen können die Schulen nicht stemmen, dann geht es irgendwann an die Substanz – den Präsenzunterricht. Die Maske ist ein erwiesenermaßen sehr effektives und gleichzeitig einfach handhabbares Mittel, um Infektionen zu minimieren, Infektionsketten zu unterbrechen. Deshalb sehen wir diese Lockerung an den Schulen zum jetzigen Zeitpunkt als sehr kritisch.”
Pressekontakt: Ulrike Schneider | E-Mail: presse@bpv.de | Mobil: 0172 8483399
In der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände arbeiten seit über 40 Jahren der brlv, der bpv, die KEG und der VLB erfolgreich zusammen und setzen sich für über 150.000 bayerische Lehrkräfte ein, die insgesamt rund 1,7 Mio. Schülerinnen und Schüler des in 22 Schularten differenzierten bayerischen Bildungssystems unterrichten.
Pressemitteilung Nr. 04 28.03.2022